Wie alles begann – Mein Weg mit Morbus Crohn

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Heute schreibe ich meinen ersten Blogpost – und ich bin unglaublich gespannt, wohin diese Reise mich (und vielleicht auch dich) führen wird. Mein Name ist Melanie, ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und Mama einer wunderbaren Tochter. Doch es gibt noch eine zweite Begleiterin in meinem Leben: Morbus Crohn. Diese Krankheit begleitet mich seitdem ich 18 Jahre alt bin – eine Zeit, die mein Leben für immer verändert hat.

Die Diagnose, die mein Leben veränderte

Mit 18 Jahren war ich schwer krank. Wochenlang konnte niemand genau sagen, was mit mir los war – extreme Bauchschmerzen, Durchfälle, nächtliches Schwitzen und das über Wochen und Monate. Teilweise hatte ich solche Bauchkrämpfe das ich nicht mal richtig gerade laufen konnte.

Was dann folgte kannst du dir sicher denken. Krankenhausaufenthalt der erste, der zweite, der dritte und ja, sogar der vierte. Im ersten Krankenhaus hieß es glatt: Sie haben sicher Salmonellen. Ich wurde ein paar Tage mit irgendwelchen Mittelchen behandelt und obwohl es mir nicht besser ging, wurde ich dann nach Hause geschickt. Danke auch für nichts. Ein paar Tage später mussten meine Eltern wieder mit mir zum Krankenhaus, da natürlich – wie denn auch – nichts besser geworden ist. Dort hat man dann endlich mal eine Darmspiegelung gemacht (und das bei vollem Bewusstsein. Leute, das war erste und einzige mal, dass ich das mitgemacht habe! Solche Schmerzen. Jetzt lasse ich mich immer fein schlafen legen). Der Arzt meinte dann nur ganz stumpf: Sie haben Entzündungen. Das es sich um eine chronische Krankheit handelt und was das alles mit sich bringt, davon hat er mir rein gar nichts gesagt. Ich habe Tabletten erhalten und wurde kurze Zeit später wieder entlassen. 

Danach wurde es leider noch viel schlimmer. Wegen eines Knubbels in meiner Wange sollte ich laut HNO Antibiotika nehmen. Tja… und dann kam leider der Hammer. Durch diese Antibiotika-Einnahme haben sich in meinem Körper dann on top noch Bakterien – namens Clostridium – ausgebreitet. Gefühlt war bei mir alles „kaputt“. In Krankenhaus Nummer drei war es dann am aller schlimmsten. Mittlerweile wog ich noch 40kg, sah aus wie einer Magersüchtige (was mir teilweise sogar frecherweise von Krankenschwestern dann noch unterstellt wurde), hatte Herzrhymusstörungen, Darmbluten, Fieber und und und. Ich war wirklich am Ende angekommen und hatte tatsächlich das Gefühl „Gott holt dich bald“ – so schlecht ging es mir. Die Ärzte haben sogar mit meiner Mutter gesprochen und ihr gesagt, dass sie nicht mehr wissen, wie sie mir helfen sollen (das hat mir meine Mutter natürlich erst nach Jahren erzählt). Meine Mutter hatte in dem Krankenhaus auch so ein schlechtes Gefühl, dass sie mich auf  eigenes Risiko mit Unterschrift daraus holte. 

Ich möchte kurz anmerken, dass diese ersten drei Krankenhäuser wirkliche „Dorf-Krankenhäuser“ waren. Ich selbst würde mich dort nicht mehr behandeln lassen und lieber eine Stunde zu einem größeren KH fahren, als dort zu liegen. 

Zuhause lag ich dann fast nur im Bett. Die Bakterien – Clostridium – war ich Gott sei Dank los, aber Bauchschmerzen und Durchfälle waren natürlich immer noch da. Ich war so schlapp, dass ein paar Tage später eine Arzthelferin meines Hausarztes zu uns kommen musste, um mir Blut abzunehmen. Den Anruf einen Tag später habe ich in meinem ganzen Leben nie vergessen. Ich stand in dem Schlafzimmer meiner Eltern, war hyper nervös und der Arzt sagte wortwörtlich zu mir: Frau Schmitz (mein Name vor der Hochzeit :)) sie müssen jetzt direkt ins Krankenhaus. Sie stehen kurz vor einer Bluttransfusion. Ich war am zittern und weinen – da ich nach diesen drei mal nicht schon wieder ins Krankenhaus wollte. Was blieb mir anders übrig?

In Krankenhaus Nummer 4 (endlich mal ein gutes) wurde mir dann endlich richtig geholfen. Der Chefarzt hat mich behandelt und mir hoch dosiert Kortison verpasst. Ebenfalls hat er mich auf Azathioprin – ein Immunsuppressiva – eingestellt. Es ging mir nach und nach besser und ich konnte dann gut eingestellt nach Hause.

Dort bekam ich dann auch die Diagnose ,,Morbus Crohn“. Ich wusste nicht, ob ich erleichtert oder noch ängstlicher sein sollte. Was bedeutete das für mein Leben? Werde ich je wieder normal essen können? Wird mein Bauch mich für immer im Griff haben? Muss ich ein lebenlang Tabletten nehmen?

Die Suche nach Antworten

Nach der Diagnose folgte eine Odyssee aus Medikamenten, Arztbesuchen, Darmspiegelungen und all die Unsicherheiten, die mit einer chronischen Erkrankung einhergehen. Doch eines fehlte mir in all den Jahren: echte Hilfe. Niemand konnte mir wirklich sagen, was ich selbst tun kann, um mich besser zu fühlen. Ernährungstipps? Fehlanzeige. Unterstützung für den Alltag? Gab es nicht.

Es hat etliche Jahre gedauert, bis ich meinen eigenen Weg gefunden habe. Ich habe so ziemlich alles ausprobiert:

  • vegetarisch, vegan, zuckerfrei, laktosefrei

  • Mentaltraining, Yoga, Meditation

  • pflanzliche Mittel, Nahrungsergänzung

  • und noch so vieles mehr…

Heute, 17 Jahre nach meiner Diagnose, kann ich sagen: Ich habe einen Weg gefunden, mit Morbus Crohn zu leben – ohne Medikamente, ohne ständige Bauchschmerzen. Es war ein langer Weg, aber ich bin angekommen. Und weil ich damals niemanden hatte, der mir all das beigebracht hat, will ich dir nun helfen. 

Warum dieser Blog?

Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn dein Darm dein Leben bestimmt. Wenn du dich fragst, ob du überhaupt noch entspannt essen gehen kannst. Wenn du zum hundertsten Mal absagen musst, weil dich eine Bauchschmerzattacke überrollt. Wenn du dich allein und unverstanden fühlst, weil keiner in deinem Umfeld versteht, wie es dir wirklich geht.

Genau deshalb gibt es Bauchgezwitscher. Ich möchte mein Wissen, meine Erfahrungen und meine Tipps mit dir teilen. Ich möchte, dass du weißt: Du bist nicht allein. Es gibt Wege, dein Leben mit Morbus Crohn in den Griff zu bekommen – ohne, dass dein Bauch ständig die Kontrolle übernimmt.

Lass uns diesen Weg gemeinsam gehen!

Ich freue mich riesig, dass du hier bist! In den nächsten Blogposts werde ich viele Themen rund um Darmgesundheit, Ernährung und ganz persönliche Erfahrungen mit dir teilen. Wenn du Fragen hast oder dich austauschen möchtest, schreib mir gerne über mein Kontaktformular.

Bis ganz bald,

Deine Melanie

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