6 Dinge, die ich gern früher gewusst hätte

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Als ich mit 18 Jahren die Diagnose Morbus Crohn bekam, wusste ich nicht, was auf mich zukommt. Ich war verunsichert, hatte Angst und stellte mir unendlich viele Fragen: Wie wird mein Leben jetzt aussehen? Habe ich jetzt ständig Entzündungen? Gibt es Heilung? Leider gab es damals kaum hilfreiche Informationen, und ich musste vieles selbst herausfinden.

Rückblickend hätte ich mir gewünscht, dass mir jemand ehrlich sagt, was mich erwartet – nicht nur aus medizinischer Sicht, sondern auch für den Alltag. Denn viele der wichtigsten Erkenntnisse habe ich nicht von Ärzten bekommen, sondern durch eigene Erfahrungen.

Deshalb teile ich heute 6 Dinge mit dir, die ich gerne früher über Morbus Crohn gewusst hätte:

1. Nicht jeder Arzt hat wirklich Ahnung von Morbus Crohn

Ich dachte lange, dass alle Ärzte wissen, wie man Morbus Crohn richtig behandelt. Doch ich habe schnell feststellen müssen: Einige verstehen die Krankheit nicht wirklich, vor allem in dem Kontext, was uns alles helfen kann (und damit meine ich jetzt alles andere alle Medikamente). Man gibt das weiter, was in der Schulmedizin gelehrt wird, ohne offen für auch andere Wege zu sein. Was wirklich schade ist…

2. Ernährung kann einen riesigen Unterschied machen

Um direkt an Punkt 1 anzuknüpfen. Wie haben mir die meisten Ärzte immer so schön gesagt: „Essen hat nichts mit Morbus Crohn zu tun!“ Falsch! Ich bin absolut von dem Gegenteil überzeugt. Für mich habe ich herausgefunden, dass Ernährung bzw. bestimmte Lebensmittel einen riesen Unterschied machen und Symptome verschlimmern oder verbessern können. 

3. Cortison ist keine Dauerlösung

Ich wurde damals oft mit Cortison behandelt und auch in wirklich hohe Dosen. Was mir damals noch nicht klar war: Die Nebenwirkungen sind nicht ganz und garnicht ohne. Um hier mal nur einige der Nebenwirkungen zu nennen. Abnahme der Knochendichte, Hautverdünnung, Blutdruckveränderungen…auch ich hatte mit vielen dieser Nebenwirkungen zutun. Rückblickend betrachtet weiss ich, dass es auch andere Wege geben kann, um Entzündungen zu reduzieren. Trotzdem weiß ich auch: Cortison ist in einem Akutzustand manchmal leider auch angebracht und das Mittel, was einfach direkt sehr gute Erfolge erzielt. Ich musste es Gott sei dank seit Jahren nicht mehr nehmen. 

4. Normale Schwangerschaft ist möglich

Als ich damals mit Azathioprin gestartet bin hat der Arzt zu mir gesagt: ,,Wenn sie irgendwann schwanger werden wollen, dann müssen wir ihre Medikamente vorher absetzen, denn es gibt noch nicht genug Studien dazu, wie Azathioprin eine Schwangerschaft bzw. den Fötus beeinflussen kann.“ Gott sei dank nehme ich das Zeug seit Jahren nicht mehr! Heutzutage ist allerdings auch eine Schwangerschaft mit diesem Medikament möglich, denn es gibt mittlerweile zahlreiche (gute) Studien dazu. Ich selbst habe mir, trotz das ich keine Medikamente für meinen Darm mehr einnehme, des Öfteren noch Sorgen gemacht. Werde ich normal schwanger? Kann ich eine normale Schwangerschaft ohne Komplikationen haben? Bei mir lief alles super und ich kann dir sagen, ja, all das ist möglich! 

5. Stress beeinflusst den Darm enorm

Du kennst das sicher? Du hast Stress in der Beziehung, im Job, schreibst gerade deine Bachelor-Arbeit oder was auch immer. Zack, kurz danach oder vielleicht auch schon mittendrin meldet sich dein Darm. Du gehst zum Arzt und leider bestätigt sich das, was du eigentlich schon wusstest. Der ganze Stress hat leider einen Schub ausgelöst. So ging es mir in der Vergangenheit auch. Stress beeinflusst deinen Darm extrem. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditationen, Atemübungen können dir helfen, dein Nervensystem und im Umkehrschluss auch deinen Darm zu beruhigen. 

6. Du bist nicht allein

Es gibt in Deutschland und natürlich auch weltweit so viele andere Betroffene. Leider Tendenz steigend. Früher hätte ich mir gewünscht, dass es andere Betroffene gibt mit denen ich mich austauschen kann. Ich hoffe, dass ich dafür in Zukunft einen Raum für uns alle bieten kann. Vielleicht hörst du dich im ersten Schritt mal bei Familie und Freunden um. Im weiteren Freundes- und Bekanntenkreis gibt es sicher noch eine Person, die leider an dieser Darmkrankheit leidet. Kontaktiere diese Person doch gerne und tausche dich ein wenig aus. Das tut sicherlich gut und hilft euch, auf beiden Seiten, weiter.


Einige Punkte kennst du vielleicht schon. Manche sind dir neu. Auf die genannten Themen wie Ernährung, Entspannungstechniken, Medikamente werde ich nach und nach in weiteren Blogposts eingehen. 

Ich freue mich, dass du hier vorbei schaust :). 

Bis bald,

deine Melanie

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